Öko - Dächer

Aufbau eines Ökodaches und die Funktionen der einzelnen Schichten
Bewachsene Dächer werden heute aus ökologischen Gründen errichtet. Ökodächer halten wirksam Regenwasser zurück und entlasten so die Kanalnetze. Boden und dichter Kräuterpelz dämmen gegen Kälte und Wärme. Viele eingeschlossene Luftschichten lassen Energie langsamer fließen.
Eine dicke Erdschicht bringt Schallschutz; denn Luftschall wird durch Masse gedämmt.
Pflanzen produzieren Sauerstoff und verbrauchen Kohlendioxyd. Dieser Prozeß läuft jedoch nur dann ab, wenn sie von energiereicher Strahlung der Sonne getroffen werden. Ist es dunkel, so kehrt sich dieser Vorgang um.
Ökodächer sind Lebensraum für Pflanzen und Tiere der Trockenrasengesellschaften. Das ist ein Bereich, der neben den Feuchtgebieten zu den seltenen Ökosystemen wurde.
Die Ökosysteme werden durch Boden und Klima oder Substrat, Nährstoffe, Strahlung, Wasser, Temperatur und Wind gesteuert.
   
Gründe Ökodächer anzulegen sind:
- Isolation gegen Wärme, Kälte und Verkehrslärm
- Abgabe von Sauerstoff; Aufnahme von CO2 und Staub aus der Luft
- Speicherung von Feuchtigkeit; Klimaverbesserung
- Neuer Lebensraum für Fauna und Flora
- Ersatz für die verlorene Bebauungsfläche
- ästhetischer Gewinn durch die Einbindung der Häuser in dern natürlichen Raum

Der einzigste Nachteil bewachsener Dächer ist ihre Last, die des Bodens und der Vegetation. Dies ist bei der Statik zu berücksichtigen.
Nun können einige Pflanzenarten auch auf dünnen Bodenschichten überdauern.
Damit die Dachbegrünung nicht beim nächsten Orkan vom Dach geweht wird, muß sie eine bestimmte Menge wiegen, da ja der Gründachaufbau nicht mit dem Untergrund verbunden ist und deshalb abheben kann.
   
Funktionen der einzelnen Schichten:

Schutzschicht
Auf mechanische Belastbarkeit geprüfte Schutz- und Speichermatten aus verrottungsfesten Fasern schützen die Dachabdichtung gegen Schäden von außen und speichern zusätzlich Feuchtigkeit und Nährstoffe.
Die Wurzelschutzfolien selbst halten Wurzeln sicher von der Dachabdichtung fern. Es stehen dafür lose zu verlegende Vliese oder homogen zu verschweißende Planen zur Auswahl.

Dränschicht - notwendig bei Flachdächern
Der jeweils passende Systemfilter verhindert das Ausschwemmen von Feinteilen aus dem Substrat; die Dränschicht wird somit filterstabil.
Dränelemente, wie Floradrain, Floratec oder Floratherm, vollflächig verlegt, sorgen vor allem für einwandfreie Ableitung des Überschusswassers. Sie halten darüber hinaus in eingeformten Mulden einen Teil des Niederschlagswassers zurück- mit oder ohne Gefälle.
Unterseitiges Kanalsystem und spezielle Öffnungen gewährleisten zudem Wasserdampf- Diffusion und notwendige Belüftung bei Flachdächern.
Vegetationstragschicht
Dachgärtner- Erden bzw. Zincolit unter Umständen in Kombination mit Zincohum bilden die Grundlage für das Gedeihen von Pflanzen auf Dächern. Es gehen auch vor Ort vorhandene Erden. PH-Wert, Nährstoffgehalt, Porenvolumen und Wasserdurchlässigkeit müssen stimmen, zudem muß die Substratschicht wiederstandsfähit gegen Flugfeuer und strahlende Wärme sein. Art und Dicke des Aufgebrachten Substrates bestimmen nicht nur das Pflanzenwachstum, sondern auch die statische Last, die ein Begrünungsaufbau ausübt.

Pflanzebene:

Flach-bzw. Kleinballenpflanzen, Sedum- Sprossen, Samen- Mischungen und Vorkultivierte Pflanzenmatten bieten verschiedene Möglichkeiten, Pflanzen auf´s Dach zu bringen, je nach Anspruch an Gestaltung, Kosten oder Pflegeaufwand. Bei Intensivbegrünungen kann auf das reichhaltige Sortiment der Gärtnereien und Baumschulen zurückgegriffen werden.